Ein Beitrag von Marlene Weber, Social-Media der österreichischen Gourmetkultur
Der 31. Oktober, für uns hier in Bayern eigentlich einfach der Abend vor Allerheiligen, seit einigen Jahren aber auch bekannt als „Halloween“ – englisch ausgesprochen und hat weder etwas mit der englischen Begrüßungsformel noch mit der schönen österreichischen Stadt an der Donau zu tun. Vielmehr ist es ein Fest der schaurig, schönen Art, uns bekannt für leuchtende Kürbisse, verkleidete Kinder und den Ausspruch:
„Trick or treat!“
Das Halloween-Fest stammt ursprünglich aus Irland und hat einen christlichen Ursprung. Man leitete den Namen von „All Hallows‘ Eve“ ab, was den Abend vor Allerheiligen bezeichnet, somit ist die bayerische Denkweise doch nicht so abwegig. Die Bezeichnung „Halloween“ entstand dann mit der Zeit und ist einfach eine Verkürzung.
Gefeiert wurde der Übergang von Sommer auf Winter und reiche Ernteerträge, symbolisch dafür stand die Rübe. Ausgewanderte Iren brachten dieses Fest im 19. Jahrhundert auch in die USA. Dort war die Rübe nicht so populär, aber der Kürbis und so kam es, dass dieser seine Hauptrolle errungen hat. Das Aushöhlen, Beleuchten und vor allem das Schnitzen gruseliger Gesichter ist angelehnt an eine keltische Legende, die davon handelt, dass in der Nacht vor Allerheiligen die Seelen der Toten versuchen, sich in die lebenden Personen einzunisten. Die Fratzen im Kürbis sollen diese fernhalten. Das Fest erfreute sich immer größerer Beliebtheit bei Jung und Alt und so entwickelten sich die Bräuche des Dekorierens der Häuser und dass die Kinder um die Häuser ziehen, an Türen klingeln, eine Süßigkeit erwarten (ansonsten wird ein kleiner Streich gespielt) und dabei rufen „Trick or treat!“- auf deutsch:
„Süßes, sonst gibt’s Saures!“
Hierzulande ist der Trend recht spät angekommen. Man kannte zuerst nur die Hollywoodfilmreihe „Halloween“, die uns mit der Figur „Michael Myers“ das Gruseln lehrte.
Seit Anfang der 2000er Jahre steigt aber die Popularität des Festes selber auch in Deutschland immer mehr. Die Industrie hat die Freude an den Schauerlichkeiten erkannt und nutzt sie. Die Schaufenster der Innenstädte sind dekoriert mit Kürbissen, Spinnenfäden und Skeletten, die Supermärkte lenken die Aufmerksamkeit auf die passenden Süßigkeiten, in den Geschäften findet man fast ebenso viele Kostüme und passende Utensilien wie zu Fasching und Halloweenpartys locken die Feierfreudigen unter uns an.
Auch die diversen Freizeitparks nutzen den mittlerweile herrschenden Kultstatus und verwandeln die Parks mit zahlreichen Kürbissen jeglicher Form und Größe und anderen Halloweengegenständen in ein schauriges Familienerlebnis. Richtigen Nervenkitzel kann man dazu in den Horrorlabyrinthen erleben mit Lichteffekten, besonderer Atmosphäre und echten Erschreckern. Auch Maislabyrinthe, die teilweise ebenfalls mit lebendigen Erschreckern ausgestattet werden, finden mittlerweile ihren Weg auf unsere Felder. Ein nettes Zusammenspiel von Halloween und dem Erntedankfest – eine Gaudi für die ganze Familie.
Lieber „Hello, Wien“ als „Halloween“?
Ihre Begeisterung für diesen „amerikanischen Trend“ hält sich in Grenzen? Vielleicht lassen Sie sich ja zumindest zum Kürbisschnitzen von uns überreden. Drei Gründe sprechen nämlich absolut dafür:
- Kürbis ist ein saisonales Gemüse, das man wunderbar beim Bauern in der nächsten Ortschaft bekommt.
- Das Aushöhlen und Schnitzen ist eine tolle Beschäftigung für die ganze Familie.
- Aus den „Überresten“ dieser Tätigkeit lässt sich super eine leckere Kürbissuppe kochen.
Damit wünschen wir Ihnen „Happy Halloween“ und empfehlen zum Schluss, am 31. Oktober ein wenig Süßes zuhause zu haben, oder wollen sie etwa, dass kleine Gespenster Ihr Haus mit Klopapier dekorieren?!
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